Donnerstag, 13. Juni 2013

Steckbrief Erbse

Erbsen (pisum sativum) sind nicht nur lecker, sondern auch
dekorativ. Sie verschönern mit ihren kleinen, zarten Ranken kahle Stadtbetonwände und erinnern mit ihren Schmetterlingsblüten an zarte Zaunwicken. Da Erbsen vertikal wachsen, d.h. je nach Sorte 0,5 bis 1,5m groß werden können, verbrauchen sie nicht viel Grundfläche auf dem Balkon. Ein ganzes Erbsengericht bekommt man durch die Anbaufläche auf dem Balkon wohl nicht zusammen, dafür kann man aber Salate verfeinern oder sie gleich an Ort und Stelle vernaschen. Von der Zuckererbse kann man sogar die Keimlinge essen. Wenn man also -aus Versehen oder mit Absicht - zu viele Zuckererbsen ausgesät hat, ist das Problem schnell gelöst.

Sorten
Besonders gut für die Anzucht auf dem Balkon eignen sich Zuckererbsen, da man sie mit Schale isst. Da das Pflücken von Zuckererbsen auf dem Feld sehr aufwändig ist, sind sie im Handel meist recht teuer. Ich habe für 100g kürzlich 2,99 Euro
bezahlt. Eine Tüte Erbsensamen kostet viel weniger und die Aussaat bereitet Gärtnerfreude.

Palerbsen (Pisum sativum L. convar. sativum), auch Schalerbsen genannt, gehören zu einer Erbsensorte, die man getrocknet im Supermarkt bekommt. Diese Erbsen werden geschält, d.h. nicht wie die Zuckererbse mit Schale gegessen. Nach dem Schälen bleiben kleine Erbsenkörner, die man trocknet und dann kocht. Wenn Palerbsen zu groß werden, können sie mehlig schmecken.

Markerbsen (Pisum sativum L. convar. medullare Alef.) werden schrumpelig, wenn sie reif sind. Diese Sorte ist süß und wird für Konserven oder für den Tiefkühlschrank angebaut. Wenn man also im Supermarkt eine Tiefkühlerbse kauft, ist das meistens eine Markerbse. Auch sie wird geschält.

Jeder Artikel der Bücher, die ich gelesen habe, empfielt Zuckererbsen für den Balkon und ich muss ihnen recht geben. Ich bin ganz begeistert von meiner Zuckererbse. Während die Radieschen am gleichen Ort nichts geworden sind die Zuckererbse auch im Fastschatten gut und schnell gewachsen und zeigt sich recht anspruchslos.

Aussaat
Ausgesät werden die Palerbse ab Anfang März, die Mark- und Zuckererbsen ab Anfang April mit einem Reihenabstand von 20 Zentimetern. Man kann aber auch zwei oder drei Erbsen zusammenpflanzen, so dass drei Erbsen dieselbe Rankhilfe benutzen, sie schön voll aussehen und einen guten Ertrag bringen.

Standort
Auch schattig können Erbsen wachsen, was meine Erbse dieses Jahr gezeigt hat. Halbschattig bis sonnig ist allerdings ideal.
 

Pflege
Erbsen sind Schwachzehrer. In ganz normaler Blumenerde oder in Anzuchterde gedeihen sie gut. Außerdem brauche sie Hilfe beim Klettern. Mit Bambusstäben habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Sie sind zu glatt, so dass sich die Erbse nicht festhalten kann. Weidenstöcker, Bänder, Balkongeländer oder Kaninchendraht sollen sich besser eignen.

Mischkultur
Erbsen vertragen sich nicht mit anderen Schmetterlingsblütlern (Wicken, Bohnen). Auch mit Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch sollte man sie nicht pflanzen. Dafür mögen sie aber Radieschen, Rettiche und Salat in ihrer Nähe.


Wissenswertes
Erbsen reichern den Boden an. Sie verbünden sich mit Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft sammeln können. Dieser Stickstoff, den man dem Boden ja meist mit Dünger zuführt, kommt dann den nachfolgenden Pflanzen zugute. Also: Die Erde wird sozusagen durch die Erbsen gedüngt. Sehr praktisch also diese grüne Schotenpfanze.



 Erbse Anfang April, Mitte Mai und Anfang Juni

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