Freitag, 1. August 2014

Tomaten aus selbst gewonnenem Saatgut von Supermarkttomaten

Im Herbst letzten Jahres hatte ich einige Tomatensamen aus Supermarkttomaten und Tomaten vom Markt behalten, um sie im Frühjahr einzupflanzen. Zum Glück wusste ich da noch nicht, dass es sich bei 80% der Supermarkttomaten um F1-Hybriden handelt, denn dann hätte ich erst gar nicht versucht Samen aus den Tomaten zu gewinnen. Das wäre mir viel zu unzuverlässig gewesen, denn man kann sich nicht sicher sein, was aus einem Samen einer F1-Tomate so alles wird. Erstaunlicher Weise sind aber recht viele Tomatenpflänzchen aus den Supermarkttomaten etwas geworden.

Die orange Cherrytomate (von Penny - sehr passend von der Farbe, wie ich finde) war am Anfang im Vergleich zu den anderen Tomaten sehr klein. Vor allen Dingen entwickelte sich zunächst nur die eine Seite der Pflanze. Sie sah richtig krüppelig aus. Einige Blätter waren am Anfang sogar etwas blasig. Ich dachte schon, dass ich sie wieder aus dem Topf herausnehmen sollte. Als sie (wahrscheinlich aufgrund der steigenden Temperaturen) Mitte April richtig in die Höhe schoss, ließ ich sie dann doch stehen. Mittlerweile ist sie 2,50 groß und stößt, obwohl der Topf auf dem Boden des Balkons steht, gegen die Decke. Sie trägt 8 üppig gefüllte Rispen, die langsam diese wunderbare Farbe annehmen. Ihre Samen werde ich diesen Herbst wieder behalten.


Auch die schwarze Tomate vom Markt (es könnte sich evtl. um eine Kumatotomate handeln) errötet langsam in der ihr typischen schwärzlichen Farbe, die sie bekommen soll. Erstaunlicher Weise hat aber ihre eine Schwester, die aus genau derselben Tomate stammt, eine ganz andere Form (im Moment noch im grünen Zustand). Sie sieht eher aus wie eine Fleischtomate oder ein Ochsenherz...
Das wäre ja eine große Überraschung, wenn die Tomate aus dem Supermarkt keine F1-Hybride wäre, die Tomate vom Markt aber schon. Die Tomate vom Markt stammte aus eigener Ernte. dDie verkehrte Welt der Vorurteile.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was aus den schwarztomatigen Ochsenherzen wird. Vielleicht werden die Früchte ja gelb und bekommen lila Sprenkel.
Es bleibt spannend. Ich hätte nicht gedacht, dass F1-Tomaten so spannend sein können.


Die schwarzrote Tomate aus Samen vom Markt gezogen.
Diese Tomatenpflanze stammt aus genau demselben Saatgut wie die schwarzrote Tomate auf dem oberen Foto.





Das könnte dich auch noch interessieren:

F1- Segen und Fluch

Samen aus Tomaten gewinnen

Steckbrief Thymian - Pastaaufwerter und Tomatenfreund

5 Kommentare:

  1. Ich hatte dieses Jahr Glück mit meinen Supermarkt-Minipaprikas, die Pflanzen aus dem Samen der Supermarktfrüchte sind echt groß geworden und tragen auch wieder Minipaprika, allerdings enthalten die roten Früchte teilweise keine Samen .... warum auch immer. Ich warte jetzt bis die nächste Paprika rot wird und dann wird sich rausstellen, ob das nur die eine Paprikaschote betroffen hat oder ob das die anderen Paprikaschoten derselben Pflanze auch betrifft. Die beiden Schoten von der anderen Paprikapflanze hatte nämlich beide Samen.
    Die Chilipflanzen aus den Samen der Supermarktchilis sind auch groß geworden und haben bereits ordentlich Chilis, aber da noch keine rot ist, habe ich sie bisher auch noch nicht probiert.
    Dieses Jahr habe ich die Samen von gekauften kleinen lila Paprika aus dem Anbau der lokalen Gärtnerei für nächstes Jahr gesammelt. Geschmacklich waren die so wie normale grüne Paprika, aber optisch sind die im Salat natürlich genial!
    Die Samen von Supermarkttomaten versuche ich erst seit diesem Jahr zu sammeln. Mal sehen was da draus wird. Aber Dein Erfolg motiviert auf jedenfall.

    AntwortenLöschen
  2. Ich habe kürzlich auch Samen aus Supermarkt-Tomaten eingepflanzt - und bin gespannt, was aus ihnen wird. Im Moment sind es noch Mini-Pflänchen, für die es in diesem Jahr ja eigentlich schon viel zu spät ist. Aber ich habe irgendwie nicht wirklich damit gerechnet, dass die Samen richtig keimen. Ich wollte es einfach nur mal ausprobieren..... ;)

    Liebe Grüße und lass' es dir schmecken!

    AntwortenLöschen
  3. Wow, das ist aber interessant! Ich wurde schon mehrmals gewarnt, dass Samen aus Hybridpflanzen aus dem Supermarkt problematisch sind. Niemand hat mir das bisher als eine interessante Möglichkeit dargestellt, aber interessant finde ich Deine Tomatenkinder schon!!

    AntwortenLöschen
  4. Ich lese deinen Blog ja schon lange, habe jetzt aber auch schon länger nicht mehr reingeschaut - wirst du denn wieder zum Bloggen zurückkehren? Ich würde mich wahnsinnig über neue Beiträge von dir freuen, weiß aber gleichzeitig selbst, wie schwer es ist, regelmäßig zu bloggen und dass diese Zeit auch einfach mal vorbei sein kann ;)
    Jedenfalls bin ich auf der Suche nach eine paar Tomateninfos wieder bei dir und diesem Beitrgag gelandet und zur Ergänzung: wenn die Markttomate tatsächlich eine Kumato war, wundert es mich gar nicht, dass die Nachkommen unterschiedlich waren...Kumato ist nämlich scheinbar ausschließlich als F1-Hybride ;) habe ich dieses Jahr rausgefunden als ich auf der Suche nach neuen Sorten für mich war...

    LG, Isa

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Isa,
      es ist immer wieder schön zu hören, dass man mal wieder was schreiben soll.
      Im Moment ist wirklich viel los und mittlerweile habe ich eine kleine zweijährige zu Hause, die unser Leben auf den Kopf stellt. Aber ich denke, für zwei, drei Posts wird es dieses Jahr bestimmt reichen!!!

      Liebe Grüße und alles Gute für deine Tomaten. Für welche Sorte hast du dich denn nun entschieden?

      Annette

      Löschen