
dachte ich, als ich dieses Jahr im Gartencenter vor kleinen grünen Tomatenpflanzen stand, auf dessen Etikett "Geschmacks-Tomate, Sportivo, veredelt" stand.
Ich beschloss, diese edle, vornehme, adlige Tomate einfach mal mitzunehmen und ihr ein zu Hause zu geben. Da kann man ja eigentlich nichts falsch machen. Wer hat nicht gerne etwas Veredeltes zu Hause stehen. "Hm..", dachte ich "ich hoffe nur, dass das neue zu Hause nicht unter ihrer Würde ist".
Ich stellte sie auf meinen Balkon und ließ sie wachsen. Die andere, nicht aristokratische Tomate zog nicht weit von ihr daneben ein und sie wuchsen um die Wette. Veredelt gegen ottonormal - ein interessanter Wettkampf.
Veredeln - so sagte es Wikipedia - ist eine Pflanzentransplantation. Man setzt eine gut tragende Pflanze auf eine wiederstandsfähige Wurzel. Auch bei Rosen wird das häufig gemacht.

Aber zurück zu meiner veredelten Tomate auf dem Balkon: Mittlerweile bin ich doch recht erstaunt welche grünen Kräfte die veredelte Tomate bisher freigesetzt hat. Sie ist viel stärker und auch ihr Grün ist um einiges satter als das der normalen Tomatenpflanze. Außerdem zeigen sich bei ihr die ersten Blütenknospen. Also, bisher liegt die veredelte Tomate vorn. Aber das wichtigste kommt wohl noch - die Tomaten! Ob die wohl doch golden werden?
Nachtrag: Die veredelten Tomaten hatten tatsächlich größere Tomaten. Vom Geschmack her allerdings taten sich beide nichts. Die Frankensteintomaten haben es also tatsächlich in sich! Dürfte vielleicht auch gar nicht so schwer sein es selbst zu machen, oder?