Sonntag, 25. August 2013

Samen aus Tomaten gewinnen...

...SOLL ganz einfach sein.

Das große Ziel besteht darin, die Tomatensamen von ihrer glitschigen Hülle zu befreien und sie zu trocknen. Die glitschige Samenumhüllung hemmt die Keimung des Samens und das Trocknen des Samens konserviert ihn, so dass sich kein Schimmel bildet. 

So einfach wie das Gewinnen von Tomatensamen aus Tomaten angepriesen wird, ist es dann aber doch nicht. Viele der Methoden zur Samengewinnung, die ich mir erlas oder im Internet recherchierte, funktionierten eher schlecht als recht. Im Endeffekt braucht man ja nur eine gute Methode, oder?

 






1. Die Küchentuchmethode

Die Samen werden aus der Tomate gequetscht und auf ein Küchenpapier gelegt. Sie werden auf ein Küchentuch gelegt, ein wenig verteilt und dann an der Luft getrocknet. Um Tomatensortenverwirrungen zu vermeiden notiert man den Namen der Sorte auf dem Küchenpapier. In vielen Youtubevideos wurde es so gezeigt.

Fazit: Die Methode funktioniert bei mir leider nicht, da die Samen am Papier festkleben. Die Idee, den Namen der Sorte zu notieren finde ich aber gut. Dies lässt sich auch auf andere Methoden übertragen.





2. Die Schälchenmethode

Die Samen aus der Tomate quetschen und in einem Schälchen trocknen lassen.

Fazit: Die Samen lassen sich viel einfacher wieder von dem Schälchen lösen als von dem Küchentuch. Sie trockneten bei mir in vier Tagen wirklich durch. Die getrocknete glitschige Masse befindet sich aber immer noch am Samen. Auch im trockenen Zustand kleben die Samen dadurch zusammen.







3. Die Wasserglasmethode

Samen in ein Glas mit Wasser legen. Nach zwei Tagen sollen die Samen auf den Boden gesunken sein und die glitschige Masse oben schwimmen, so dass man dann die Samen absieben kann.

Fazit: Funktionierte bei mir leider auch nicht. Die Tomatensubsche schwamm im Glas herum und bildete eine große Wolke aus Tomatenglibsch und Tomatensamen. Das Wasser zog Fruchtfliegen an und die Tomatensamen quollen auf. Das kann nicht gut sein...






4. Die Siebmethode

Die Samen werden aus der Tomate in ein Sieb gequetscht. Man wäscht sie dann so weit ab, wie es geht und trocknet sie (nicht auf einem Küchenkrepp, sondern in einem Schälchen).

Fazit: Ich habe die Samen beim Waschvorgang mit dem Sieb zwar nicht ganz von dem Glibsch befreien können aber sie sehen nach dem Trocknen ganz passabel aus. Diese Methode funktioniert aber die Abrubbelmethode ist immer noch die beste.



5. Die Abrubbelmethode

Die Tomatensamen werden aus der Tomate entfernt und auf ein Küchentuch gelegt. Mit dem Küchentuch rubbelt man vorsichtig die glibschige Masse ab und legt die Samen dann zum Trocknen in ein Schälchen.

Fazit: Die Samen sind von ihrer Umhüllung befreit und trocknen sehr schnell. Die Methode ist zwar etwas aufwändiger, hat sich bei mir aber wunderbar bewährt. Nicht vergessen sollte man die Beschriftung - wegen der Tomatensamenverwirrung - ihr wisst schon!






Wenn ich es jetzt noch einmal mache, dann mit der Abrubbelmethode. Ich bin gespannt auf die Tomatenpflanzen im nächsten Jahr, denn sie stammen aus Tomaten vom Markt - eine wirklich leckere schwarze Sorte und eine längliche gelbe Sorte, die sogar besser waren als die selbst geernteten Tomaten vom Balkon (ich brauchte einen Tag, um das zugeben zu können, aber es stimmt).




5 Kommentare:

  1. Hm, also wie Du bei mir in den Kommentaren ja schon mitbekommen hast, funktioniert die Küchentuch-Methode sehr wohl! :) Ich hatte auch aus der Rotation solche Samen und die sind aufgegangen. ;) Du kannst die Samen einfach über den Winter im Küchentuch lassen. Macht doch nix, dass sie festkleben. Im Frühling dann einfach mit einem Küchenmesser vorsichtig abheben. Kann auch ruhig noch ein Rest Küchentuch dran sein. Völlig egal, das macht denen ja nix. :)

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  2. Hi! Ich habe bei einem Balkongärtner-Seminar gelernt, dass man die Tomatensamen vor der Aussaat 2 Tage in den Kühlschrank legen soll. Somit bekommen sie "Panik" bzw. einen "Überlebensschock" und treiben nachher (noch) besser aus. Habe es aber noch nicht selbst ausprobiert! LG Risibisi (http://risibisi.cb23.net)

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  3. Hallo,
    ich habe die Wasser mit Zucker Methode ausprobiert. Gegen die Fliegen habe ich die Gläser mit einem Taschentuch abgedeckt und dies mit einem Gummiband befestigt. Ich habe die Samen von einer sehr großen Ochsenherztomate (Coeur de Boeuf, aus dem Supermarkt) und die von einer sehr kleinen Ochsenherztomate jeweils in ein Glas gegeben. Bei der großen Ochsenherztomate hat das Vorgehen super funktioniert, bei der kleinen irgendwie nicht so toll. Ich habe sie beide gleichzeitig etwa 3 Tage sehr warm gestellt. Vielleicht liegt es an der Reife der Samen und die von der großen waren schon reifer??? Da die Tomaten aus dem Supermarkt sind, ist somit eh unklar, was daraus nächstes Jahr wird, aber ich wollte es zumindest mal versuchen!

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    1. Das ist ja spannend. Die Methode kannte ich noch gar nicht.
      Dieses Jahr habe ich auch Supermarkttomaten gepflanzt. Am Anfang sahen die sehr krüppelig aus. Ich wollte sie schon wieder aus dem Topf nehmen. Dann wurden sie aber richtig groß und tragen viel. Das sind bestimmt F1-Tomaten gewesen. Man kann auch Glück haben. Vielleicht habe ich ja einen gutes Samenkorn erwischt.

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    2. Das ist wie Deine Wasserglasmethode, halt nur mit einer Prise Zucker und die Gläser habe ich abgedeckt (und warm gestellt).

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