Montag, 15. Juni 2015

Fast-Food-Gemüse vom Balkon

Gärtnern auf dem Balkon ohne viel Zeit und Geld zu investieren? Geht das? Auch mit Gemüsepflanzen?

Ich würde sagen "Ja, das geht auch mit wenig Zeit".

Aber wenig, wie viel ist das?

Am liebsten hätte man ja alles, und zwar paletti! Schnell soll es gehen, wenig Arbeit machen, trotzdem gut sein, ruck zuck, ratz fatz, hepp hepp! Am besten heute säen, in 10 Minuten ernten ohne Gießen und dreckige Hände zu bekommen.

So wenig ist wohl ZU wenig. Da muss man meiner Meinung nach schon mehr investieren. Pflanzen brauchen Wasser, und zwar mindestens alle zwei bis drei Tage, am besten eigentlich täglich und außerdem sollte man schon Freude daran haben, ihnen beim Wachsen zuzugucken, denn das dauert! Selbst wenn es schnell geht, dauert es! Mindestens zwei bis drei Monate bis man ernten kann - und dann geht es "schnell". Leider gibt es keinen Wunderdünger, der das Ganze beschleunigt. Man muss warten, gießen und Tee trinken. Aber wenn wir ehrlich sind, dann ist es doch genau das, was am hobbygärtnern so wunderbar ist. Dass es einen wieder zu dem Boden der Tatsachen zurückführt, entschleunigt, es einen ein wenig mehr Geduld lehrt.

Also, wenn ich hier von "Fast Food" vom Balkon spreche, meine ich die Gemüsesorten, die sich im Vergleich zu allem anderen Gemüse RELATIV schnell ernten lassen und mit RELATIV wenig Aufwand verbunden sind.

Drei Gemüsesorten habe ich dieses Jahr ausprobiert. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren hatte ich nämlich weniger Zeit (das heißt etwas anderes Schönes zu tun). Diese Gemüse haben sich rentiert und sind recht schnell zu ernten.

Radieschen
Radieschen sind ein typisches Frühlings- oder Herbstgemüse. Im Sommer wachsen sie nicht, ich habe es probiert. Es ist ihnen einfach zu warm.
Aber in der richtigen Jahreszeit sind sie wirklich schnell und recht pflegeleicht. Sie vertragen es, wenn man sie nur alle zwei bis drei Tage gießt.
Wichtig ist, dass man sie in die Sonne stellt und dass man jedem Samenkorn ca. 3 cm Platz lässt, sodass sie auch groß werden können.

Wenn man das beachtet, hat man sehr bald selbst geerntete Radieschen.

Mehr zum Thema:
Rot und Kugelrund
Der Radieschenbaum
Radieschensamen selbst ernten










Salat
Salat ist einer der Gemüsesorten, die sich wirklich lohnen, denn er schmeckt besser als gekauft und er wächst wirklich schnell. Ich möchte ihn im Frühjahr, Sommer und Herbst nicht mehr missen. Diese Salatsaatmischung auf dem Foto stammt von Alnatura und kombiniert nussige sowie frische Salatsorten (sehr zu empfehlen). Genial am Pflücksalat ist, dass er lange noch nachwächst. Man erntet immer nur so viel, wie man braucht und passt dabei auf, dass man die Herzen der einzelnen Pflanzen nicht verletzt, damit neue Blätter nachkommen können.

Mehr dazu hier:




Spinat
Spinat ist so genial, weil er sich zweierlei verwenden lässt: Auf der einen Seite als Salatzugabe, denn die Babyleafs des Spinats schmecken wirklich frisch und verleihen jedem Salat eine besondere Note. Auf der anderen Seite kann man mit Spinat auch gut kochen. Zwar werden die Spinatblätter, wenn man sie sehr nah aneinander sät nicht wirklich groß, aber sie eignen sich trotzdem. Ich habe dieses Jahr den Spinat in alte Obstkisten gepflanzt. Deshalb konnte ich recht viel ernten und zwar immer wieder, denn auch beim Spinat gilt, dass er nachwächst, so lange man die Herzen nicht verletzt.

Ausgesät werden kann Spinat schon im Februar oder März. Dieses Jahr war es das erste Gemüse, dass ich im April/Mai ernten konnte. Auch im Herbst kann man Spinat wunderbar säen.


Es gibt bestimmt noch mehr Quick-Gemüse, das sich rentiert. Auf die Schnelle fällt mir noch Zucchini ein, die einen sehr hohen Ertrag haben, aber schon häufig gegossen werden muss.

Außerdem sind sämtliche Kräutersorten sehr rentabel und teilweise leicht zu ziehen. Dazu aber an anderer Stelle mehr!

6 Kommentare:

  1. Hallo Anette
    Ich stimme dir bei Allem bei. :) Rote Beete ist auch ganz unkompliziert .
    Super Bericht und tolle Fotos

    LG Claudia

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  2. Meine Radieschen fielen leider den Schnecken zum Opfer und die nachgesagten wollen nicht so recht. Die Bilder und Deinen Bericht finde ich auch klasse.

    LG kathrin

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  3. Bei mir haben Radieschen heuer das erste mal geklappt, hat aber an dem verwendeten Saatgut gelegen. Und beim Salat bin ich noch am austesten was am balkon am Besten funktioniert - Spinat tut sich bei mir auch schwer, wobei ich auch hier die Vermutung habe, dass es am Saatgut liegt.
    Ich bin ja ein großer Freund von Beerenstauden - die brauchen wirklich wenig Pflege und man kann jede Menge Früchte ernten.
    Liebe Grüße Steffi

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    1. Oh ja, stimmt! Beerenstauden. Vor allen Dingen kommen die jedes Jahr wieder. Die einzige Beere, die ich ausprobiert habe, war eine Johannisbeere. Leider ist mit der Strauch eingegangen. Er darf einfach nicht trocken werden, dann schmeißt er alle Beeren ab. Ist wohl besser im Garten...
      Ich wollte immer nochmal Himbeeren ausprobieren. Das kommt auf meine Todoliste.

      Liebe Grüße!

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  4. Hallo Anette,

    toller Artikel! Und aus eigener Erfahrung kann ich Dir voll und ganz zustimmen: Es ist wirklich nicht schwer, Radieschen, Salat und Spinat auf dem Balkon zu ziehen. Und es schmeckt nicht nur lecker, sondern ist auch total unkompliziert und macht unheimlich viel Spaß!
    Leider hatte ich für Spinat in diesem Jahr (noch) keinen Platz auf dem Balkon. Aber wenn der Salat abgeerntet ist, werden ja wieder ein paar Kästen frei... Wobei: Feldsalat ist auch prima... :-)
    Schön, wieder von Dir zu lesen!

    Kistengrüne Grüße
    Mel

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  5. Hi! Ein wunderschönes Blog hast Du hier! Gerade erst entdeckt! :)
    Magst Du bei meiner Samentausch-Aktion mitmachen? https://pingaga.wordpress.com/2015/09/06/pflanzensamenkreiselei-2015/

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