Sonntag, 30. März 2014

Selbstversorgung mit Salat auf dem Balkon - Ende März

links Radieschenkeime und rechts Spinat


Anfang März hatte ich die Idee mich dieses Jahr mit Salat selbst zu versorgen. Bisher wachsen fast alle Anzuchten gut. Die Keimlinge sind zwar noch nicht so groß, dass man schon einen ganzen Teller mit Salat ernten könnte, aber die ein oder anderen Blättchen habe ich schon als Salattopping und als Beigabe zum Kräuterquark genutzt.


vorne: Salatmischung "Bright and Spicy", dahinter Pflücksalat "Multigreen 3", ganz hinten: Senfsaat

So sah derselbe Balkonkasten noch (aus einer anderen Perspektive) Anfang März aus - Salat wächst wirklich schnell!

Wilde Rauke, Ende Februar angesät


Mehr zu dem Thema lesen:

Salat auf dem Balkon ernten
Salat (1) - Steckbrief Salat
Salat (2) - Welche Sorten eignen sich für den Balkon? 
Salat (3) - Selbstversorgung mit Salat auf dem Balkon?

Samstag, 29. März 2014

Balkontopographie - Was und wo 2014?


Bald sind die kleinen Pflänzchen aus den Fensterbankgewächshäusern groß und da stellt sich die Frage, wo was auf dem Balkon wachsen soll.

In Planung ist ein Hochbeet aus Weinkisten (zum Licht hin treppenartig gestaffelt), um die Erntekapazitäten zu erhöhen. Ein weiterer Tisch, auf dem die Tomaten wind- und regengeschützt in zweiter Reihe wachsen sollen, wird wohl dieses Jahr unumgänglich sein. Letztes Jahr habe ich viel mit Kräutern herumexperimentiert. Dieses Jahr werde mich auf die Kräuter beschränken, die ich tatsächlich in der Küche verwerte (Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Oregano, Rosmarin, Pfefferminze, Zitronenverbene, Thymian) - selbst da gibt es noch viele verschiedene interessante Sorten. Stattdessen soll mehr Obst und Gemüse gezogen werden. Salat wird eine der Prioritäten in diesem Jahr sein - dazu habe ich auf der Rückseite der Wohnung noch ein paar Hängekästen angebracht, die ich zur Salatplantage umfunktioniert habe. Blumen sind nur sporadisch mit eingeplant und werden dieses Jahr wohl eher in den Hintergrund rücken- außer Kapuzinerkresse, Lavendel und eine Taubenscabiose (die muss einfach sein).

Besonders gut wuchs die Kombination von Salbei, Lavendel und Currykraut in einem großen Terracottatopf. Mit Currykraut habe ich aber wenig in der Küche gearbeitet, deshalb wird es durch Rosmarin ersetzt.

Neu dabei sind: Bohnen (dieses Mal richtig), Gurke, Zucchini, andere Tomaten-, Chili- und Paprikasorten und Physalispflanzen.

Also: Von den Blumen (sieht schön aus) über Kräuter (riecht und schmeckt gut) hin zum Gemüse- und Obstbalkon mit Salatselbstversorgung? Eine interessante Entwicklung...






Donnerstag, 27. März 2014

Anzucht - Braucht man wirklich einen Pikierstab?

Man braucht nicht viele Werkzeuge auf dem Balkon: Eine Schaufel, eine Schere, eine Gießkanne und das war es dann auch schon. Wie ist es mit einem Pikierstab? Ist dieses Utensil wirklich nötig?
Letztes Jahr hätte ich gesagt: "Nein, wirklich nicht!" Man kann genauso gut mit dem Finger Löcher in die Erde bohren und die Jungpflanzen hineinsetzen oder man nutzt einen langen, runden Gegenstand wie z.B. den Griff eines alten Messers oder der Schaufel. Das ist rudimentär, pragmatisch und günstig. Wozu also Geld ausgeben!

Nun habe ich einen Pikierstab aus Holz und muss zugeben, dass ich sehr gerne mit ihm arbeite. Er hat Handschmeichlerqualitäten, macht exakte Löcher in groß und klein, verletzt die zarten Sprossen und Wurzeln nicht und ist wohl doch nicht so überflüssig, wie ich zunächst annahm. Trotzdem - er ist nicht WIRKLICH nötig und gehört eher zu den Luxuswerkzeugen auf dem Balkon - ein Zepter für Pflanzennerds. Ich bekenne, dass ich wohl zu dieser Spezies dazugehöre!



Freitag, 14. März 2014

Anzucht - Gewächshaus für den Balkonkasten einfach selber bauen


Pflanzen brauchen zum Keimen meist höhere Temperaturen und "gespannte Luft", d.h. eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dann fühlen sie sich wohl, sprießen munter und wir erfreuen uns jeden Tag an den kleinen, grünen Keimen, die sich tapfer aus der braunen Erde erheben. Wenn die Anzucht nicht in der Wohnung erfolgt, sondern direkt im Balkonkasten, habe ich hier einen kleinen Tipp. Es handelt sich dabei um eine wirklich praktische, einfache und hilfreiche Sache, die ich dieses Jahr entdeckt habe.

Wenn man zwecks gespannter Luft mit Folie über der Aussaat arbeitet, dann klebt sie meist an der Erde fest oder fliegt weg. Man kann die Folie mit Wäscheklammern oder Steinen fixieren, was aber zur Folge hat, dass die Folie auf der Erde aufliegt und sich leichter Schimmel bildet. Sind die Pflänzchen dann zu groß und stoßen an die Folie, muss sie entfernt werden, obwohl die Folie eigentlich noch einen guten Schutz gegen Kälte im Frühjahr liefern würde (und wie eine Art Minifrühbeet sein könnte).


 

Einfache Schaschlikspieße beheben das Problem:

Man spannt die Folie mit den Schaschlikspießen über die Erde. Die Folie sollte dabei locker gespannt sein und am besten zur Atmung ein paar Löcher enthalten. Diese kann man auch einfach mit den Spießen hineinstechen. Zur Keimung sollte sie noch fast auf der Erde aufliegen, kann dann aber später mit den Pflänzchen mitwachsen, indem man sie einfach immer weiter an den Schaschlikspießen nach oben verschiebt. Die Folie ist ja gespannt und die Schaschlikspieße halten sie ganz gut. So bekommen die jungen Pflanzen Luft und sind immer noch geschützt unter dem "Gewächshaus" im Folienformat.


Weiterlesen zum Thema:

- Die Pinterestwand "Gewächshäuser für die Fensterbank" zeigt euch noch weitere    gute Ideen
- Mehr Artikel zum Thema "Anzucht"
Die Folie kann beliebig nach unten und oben verstellt werden. In diesem Balkonkasten deckt die Folie nur einen Teil der Aussaat ab.


Freitag, 7. März 2014

Salat (3) - Selbstversorgung mit Salat auf dem Balkon?

Ja, ist das möglich?

Damit meine ich AUSSCHLIEßLICHE Selbstversorgung mit grünem Salat, um sozusagen voll biologisch salatautark zu leben. Da ich selber die Ernte auf dem Balkon bisher nur als Salatzugabe nutze, bin ich ein wenig in der Bloggerwelt spazieren gegangen. Es gab leider nicht viel zu dem Thema, aber doch ein paar gute und interessante Artikel, die mir weitergeholfen haben und die ich hier gerne vorstellen möchte:

Auf diesem Balkon sieht es zwar nicht ganz so aus, als ob sie sich ausschließlich selbst versorgen kann, aber ihren Salat wird sie mit ihrer Salatbar lecker auffrischen können:

http://experimentselbstversorgung.net/selbstversorgung-auf-dem-balkon/


Hier könnte ich mir schon vorstellen, dass es jeden zweiten Tag Salat vom Balkon gibt. Diesen Balkon kann man eindeutig schon als Salatplantage bezeichnen:

http://die-ueber-lebens-kuenstlerin.blogspot.de/2009/08/selbstversorgung-auf-dem-balkon.html


Ivynettle von "Gemüse aus Balkonien" rechnet in ihrem Artikel genau nach, ob sich der Salatanbau lohnt. Sehr inspirierend, wie ich finde - 1,3 - 3kg Salat in einem Jahr. Das ist genial und bestimmt sehr lecker. Sie ist beruflich Gärtnerin, also sehr pflanzerfahren und sagt: "Soweit ich mich erinnern kann, habe ich in den letzten Jahren kaum Salat gekauft. Natürlich esse ich im Winter dann sehr wenig, auch die winterharten Asiasalate wachsen ja bei kaltem Wetter nicht so viel, aber ehrlich gesagt esse ich lieber keinen Salat, als den geschmacklosen aus dem Supermarkt." Hinzu kommt, dass sie im letzten Jahr noch ein Stück anderen Garten mit Salat beackerte. Dieser Artikel ist salattechnisch wirklich lesenswert:

http://balkongemuese.wordpress.com/2014/02/01/ruckblicke-und-ausblicke-salat/

Die große Frage ist:
Wie schaffe ich es, dass mein Balkon mich - wenigstens im Frühjahr, Sommer und Herbst - ständig mit frischem Salat versorgt?

Hier meine Theorien:

  1. Genug Platz einplanen: Immer mal wieder gibt es Berechnungen, wie viele Quadratmeter ein Mensch durchschnittlich für seine Nahrung braucht (ca. 2500 qm - das ist viel!). In einem Artikel las ich letztens, dass die Deutschen sich mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Land nicht selbst versorgen könnten (es sei denn sie würden weniger Fleisch essen). Für die Salatselbstversorgung würde ich schätzen, dass man schon mind. 6 Balkonkästen für Salat in Mischkultur einplanen sollte, wenn man einigermaßen salatautark leben möchte. Das ist nur eine Vermutung, denn wissenschaftliche Studien sind mir dazu nicht bekannt. Abhängig ist der Platz natürlich auch von den Essern und der Menge, die die Esser essen - logisch!
  2. Folgekulturen beachten: Wie alle anderen Pflanzen nutzt Salat - egal welche Sorte - bestimmte Nährstoffe aus dem Boden. Würde man immer die gleiche Sorte hintereinander an dem selben Platz anbauen, wird der Boden einseitig belastet, was eine geringe Ernte nach sich ziehen könnte (dies gilt für den Garten und ist auf dem Balkon mit wenig Erde vermutlich noch wichtiger).
  3. Der Pflanze geben, was sie braucht: Der Standort, der Boden, die Temperatur, die Mischkultur mit anderen Pflanzen und die richtige Zeit im Jahr sind wichtig. Dazu gehört auch, dass man der einzelnen Pflanze genug Platz lässt, sodass sie groß und stark werden kann (das ist das Schwierigste auf dem Balkon, wie ich finde).
  4. Lücken füllen: Wenn Salate abgeerntet sind sollte immer vorgezogener Salat bereit stehen, den man nachpflanzen kann - vielleicht nicht in diese Lücke wegen der Folgekultur, aber in eine andere. Deshalb werde ich versuchen dieses Jahr mind. alle drei Wochen neue Salate auszusäen.

Ich bin gespannt, ob sich meine Theorien bewahrheiten und werde euch von meinen Erfahrungen berichten. Eins ist klar: Im Moment muss ich noch Salat kaufen, wenn ich ihn essen möchte. In einem Monat könnte es aber schon anders aussehen. Ich bin da mal ganz salatoptimistisch.

Mehr zu dem Thema lesen:

Salat auf dem Balkon ernten
Salat (1) - Steckbrief Salat
Salat (2) - Welche Sorten eignen sich für den Balkon?

Mittwoch, 5. März 2014

Salat (2) - Welche Sorten eignen sich für den Balkon?




Natürlich kann ich euch nur von den Sorten berichten, die ich selbst bereits ausprobiert habe. Das betrifft vielleicht ein Drittel der hier aufgezählten Salate. So habe ich bisher keine Salate aus der Reihe der Zichoriensalate gezogen (ich freue mich, wenn ihr mir über Eure Erfahrungen berichtet), kann euch aber eine ganze Menge über die "Sonstiges Salate" erzählen.



Pflücksalat (Lactuca sativa var. crispa)

 

auch Schnittsalat oder Lattich genannt

Besonderes
Es gibt ihn auch in der Farbe Rot, was besonders schön im Kübel sowie auf dem Teller aussieht. Besonders empfehlenswert sind auch Pflücksalatmischungen, die von sich aus verschiedene Salatfarben beinhalten. Mit einem Salatband habe ich bisher schlechte Erfahrungen gemacht. Es ist teurer und die Samen keimen nicht so gut wie in normaler Anzuchterde.

Aussaat
Februar bis Ende Juli 

Balkongeeignet?
Auf jeden Fall ist dies einer der Salate, die wunderbar für den Balkon geeignet sind. Man kann ihn mehrere Male beernten und er wächst schnell. Man sollte aber aufpassen, dass er Blattlausresistenzen besitzt, da sich Blattläuse sonst auf Salat wirklich sehr wohl fühlen und man sie schwer bekämpfen kann.


 

 

 

Feldsalat (Valerianella locusta)

 

Besonderes
Feldsalat gehört zu der Familie der Baldriangewächse und ist der wohl bekannteste Wintersalat, den wir kennen und schätzen. Er wächst auch noch gut zwischen 5 und 10°C und ist, was den Eisengehalt angeht eine wahre Salatbombe. Gefrorene Blätter sollte man nicht ernten, da sie matschig werden. Auch ihn kann man mehrmals beernten, was aber recht mühselig ist, da man immer genau schauen muss, welche die äußeren Blätter sind.

Aussaat
Feldsalat wird von August bis September ausgesät und kann auch im Frühjahr noch beerntet werden.

Balkongeeignet?
Ich finde ihn als Wintersalat gut geeignet, wenn ich aber im Frühjahr mehrere andere Salate zur Auswahl habe, würde ich eher zu diesen greifen. Feldsalat braucht recht viel Platz und ist weniger ertragreich als z.B. Pflücksalat. Geschmackssache, würde ich sagen.

 

 

 

 

 

 

Ampfer (Rumex)


Besonderes
Es gibt den Sauerampfer, Blutampfer oder Römischen Ampfer. Alle drei Sorten schmecken unterschiedlich. Der Sauerampfer schmeckt sauer (wer hätte das gedacht), der römische Ampfer ein wenig knackiger, in jungem Zustand frisch säuerlich und der Blutampfer ist eher unspektakulär, sieht aber gut auf dem Teller aus. Hier hatte ich im letzten Jahr einen ausführlichen Steckbrief über die Ampfersorten geschrieben.

Aussaat
Ampfer sät man von Februar bis März in Vorkultur und von April bis Juni ins Freiland. Er ist mehrjährig. Sollte er also den Winter überstehen, kann man ihn auch noch ein zweites Jahr beernten.

Balkongeeignet?
Auf jeden Fall! Er ist pflegeleicht und der Blutampfer wächst bei mir sogar an einem schattigen Plätzchen. Blutampfer ist als Zierpflanze einfach hübsch und passt gut in einen sonst grünen Kübel.

Senf (Sinapis)

 

Besonderes
Die wenigsten kennen ihn wohl als Salatzutat, sondern eher gelb blühend. Besonders gut schmecken die jungen Blätter der Senfplanze. Sie sind leicht scharf und wachsen so schnell wie Kresse. Ebenso schnell kann man sie verwerten. Pflege braucht die Senfpflanze wenig und gehört zu den Schwachzehrern, sollte aber in der Sonne oder im Halbschatten stehen und gegossen werden. Man erntet immer ein paar Blätter pro Pflanze, so dass die Blätter wie beim Pflücksalat nachwachsen können.

Aussaat
Senf kann von März bis September ausgesät werden, also eine recht lange Spanne im Jahr. Er gehört zu den Lichtkeimern.

Balkongeeignet?
Auch Senf bekommt von mir das Prädikat "Super balkongeeignet". Er wächst schnell, ist pflegeleicht und beschert eine reiche Ernte aber nur die jungen Blätter schmecken.


 

 

 

 

Pak Choi (Brassica rapa chinensis)

 

Besonderes
Pak Choi kommt aus dem asiatischen Raum und mag eigentlich hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme. Umso erstaunlicher finde ich, dass er sogar im Herbst noch gesät werden kann.

Aussaat
Ab Juli bis in den September hinein kann man Pak Choi aussäen.

Balkongeeignet?
Ich würde sagen mittelmäßig balkongeeignet. Er wächst nicht so schnell und wirft auch nicht viel Ernte ab. Für den Herbst ist er aber eine interessante Alternative zu anderen Salatzutaten und da man im Herbst immer mal wieder einen leeren Topf zur Verfügung hat, kann man auch die entfernt nach Kohl schmeckende Pflanze säen.





 

 

 

 

 

Kapuzinerkresse (Tropaeolum)

 

Besonderes
Kapuzinerkresse war 2013 die Arzneipflanze des Jahres. Sie ist eine typische Bauerngartenplanze und es gibt sie buschig, hängend, kletternd und mit unterschiedlichen Blütenfarben. Sie enthält Senfolglycoside, was ihren scharfen Geschmack ausmacht. Viele kennen die essbaren Blüten, die wenigsten haben schon einmal ihre Blätter probiert. Sie landeten bei mir regelmäßig kleingeschnitten mit im Salat. Dabei sollte man aber nicht zu viel davon nehmen. Sie sind wirklich scharf und nicht jeder mag sie. Wichtig: Die jungen Blätter nehmen.

Aussaat
Man sät sie ab Mitte Mai, da sie frostempfindlich ist. Man kann sie aber ab Mitte April schon vorziehen.

Balkongeeignet?
Auf jeden Fall ist die Kapuzinerkresse balkongeeignet. Sie ist wuchsfreudig und die Ernte ist gut. Bei mir stand sie im Schatten, wucherte am Ende mit handtellergroßen Blättern in die Waagerechte und war größer als ich selbst, blühte aber nicht. Bei einer Freundin, der ich eine Jungpflanze aus demselben Samen schenkte, wurde sie in der Sonne klein und buschig und blüte ausgiebig. Interessant, wie der Standort über das Aussehen der Pflanze entscheidet.



Rettichsaat

Besonderes
Eigentlich ist Rettich keines der Gemüse, die für den Balkon geeignet sind, denn sie brauchen viel Platz und sehr tiefe Gefäße. Als Keimlinge sind sie eher unbekannt (komisch eigentlich). Keimlinge brauchen nur eine flache Schale und evtl. ein wenig Watte und dann fangen sie an zu sprießen.

Aussaat
Ausgesät werden kann von Anfang April bis Mitte September. Dabei können die Samen eng beieinander gesät werden.

Balkongeeignet?
Auf jeden Fall! Er braucht nicht viel Platz, macht sich gut als scharfe Zutat in Salaten oder im Kräuterquark und wächst ohne Probleme nach.



 

 

 

 

 

 

 

 

Rucola (Eruca sativa)

Rucola wird auch Salat-Rauke genannt.

Besonderes

Rucola sollte in der Sonne stehen. Im Schatten mickerte er bei mir. Außerdem sollte man ihn wirklich regelmäßig gießen, da er sonst Bitterstoffe entwickelt. Das tut er relativ schnell. Dafür ist Rucola eins der schmackhaftesten Salatzutaten und ich würde ihn eher als Gewürz bezeichnen. Nussig und ein wenig bitter schmeckt er sogar auf Pizza oder im Salat mit Cherrytomaten und Parmesanflocken.

Aussaat
Ausgesät wird Rucola von Ende Februar bis August. Beerntet wird er von Mitte April bis in den Oktober hinein. Nicht zu verwechseln ist er mit der Wilden Rauke, die sogar das ganze Jahr über beerntet werden kann.

Balkongeeignet?
Auf jeden Fall ist Rucola geeignet für die Anzucht in sogar eher flachen Gefäßen (siehe Bild). Er ist sehr ergiebig, weil er so schmackhaft ist und man muss nicht lange auf einen Erfolg warten. Rucola ist eines meiner Lieblingssalatzutaten. Auch die kleinen Keimlinge schmecken schon fast wie die großen.








Dieses Jahr werde ich noch mehr ausprobieren, denn es fehlte mir letztes Jahr an milden Salatsorten, die den Großteil des Salates ausmachen, also den Salatsorten aus der Lactucafamilie. Letztes Jahr habe ich viele kleine Experimente gemacht. Dieses Jahr soll der Ertrag größer werden, denn die Selbstversorgung mit Salat ist leider noch in weiter Ferne. Dazu ist der vorhandene Platz noch nicht effektiv genug mit Salat ausgelastet - ich mag ja auch noch Kräuter und Blumen und Obst und Gemüse.... Bisher waren die Salatzutaten vom Balkon eine Zugabe zum gekauften Salat, den ich als Grundlage genommen habe. Dieses Jahr soll das anders werden. Aber wie? Dazu im nächsten Artikel...

 

 

 

Zum Thema Salat weiterlesen:


Salat auf dem Balkon ernten
Salat (1) - Steckbrief Salat
Salat (3) - Selbstversorgung mit Salat auf dem Balkon?


Dienstag, 4. März 2014

Salat (1) - Steckbrief Salat

Pflücksalat
Zum Salat gehören nicht nur Pflanzen aus der Familie Lactuca, sondern auch Endivie, Zichorie, Rauke, Portulak, Feldsalat, Spinat und sämtliche Keimlinge, wie z.B. Erbsen - Pak Choi- , Senf-, oder Rettichkeimlinge...und dann gibt es noch Salatmischungen und Babyleafsalate und Spargelsalat, Bindesalate, Radicchio, Romanasalat, Kochsalat und Frisee. Alles klar?

Salat ist vielfältig und im Allgmeinen könnte man sagen: Salat ist Blattgemüse. Ob diese Definition aber diese Vielfalt beschreibt, wage ich zu bezweifeln.

Lactuca Sativa


Um ein wenig Licht in den Salatdschungel zu bringen, mache ich es mir zunächst einfach und schaue nur auf die Lactuca sativa aus der Familie der Kobblütler.

Gemeinsamer Uropa dieser Art ist der Kompasslattich (Lactuca serriola), den man auch hierzulande als Unkraut aus dem Garten entfernt. Aus ihm entwickelten sich Kopf-, Eis-, Romana- und Pflücksalate. Lactuca enthält das lateinische Wort lac, was soviel wie Milch bedeutet. Tatsächlich enthalten alle Lactucaarten einen weißen Milchsaft. Im Mittelalter half dieser Saft gegen Nervosität. Auch heute noch gilt Salat als appetitanregend und beruhigend.

Allen diesen Arten ist gemein, dass sie "schossen". Das bedeutet, dass sie im Sommer einen Blütenstängel bilden woraufhin die Blätter Bitterstoffe entwickeln und nicht mehr schmecken. Deshalb gibt es im Handel oft Sorten, die darauf gezüchtet sind erst spät im Jahr zu schossen. Äußere Blätter enthalten mehr Vitamine als die inneren und es gilt den Salat nach der Ernte so schnell wie möglich zu verspeisen, denn je älter der Salat, desto weniger Vitamine sind vorhanden.

Salat anbauen - einige Tipps

  • Direkt gesäter Salat soll widerstandsfähiger gegen Blattläuse und schossen sein, deshalb ist es besser Salat einfach direkt dort einzusäen, wo er auch geerntet werden soll. Er bildet dann längere Wurzeln.
  • Salat gehört zu den Mittelzehrern. Das bedeutet er hat mittlere Nährstoffansprüche an den Boden. Ich selbst habe bei Pflücksalat gute Erfahrungen mit normaler, frischer Blumenerde gemacht.
  • Salat keimt schlecht über 20°C.
  • Er braucht viel Wasser und sollte nie austrocknen, weil er dann schön zart bleibt.
  • Am besten weist man ihm einem sonnigen Standort zu. Er gedeiht aber auch in leichtem Schatten. Erfahrungsgemäß wächst er dann aber halb so schnell.
  • Beim Ernten am besten die Herzblätter stehen lassen, denn dann kann man Pflück- und Schnittsalat öfter beernten!
  • Achtung: Es gibt blattlausresistente Sorten - darauf sollte man wirklich achten, wenn man Salatshoppen geht! 

Speziell für den Kübel

 

Viele meiner Mitblogger und einige Fachliteraturautoren haben besonders gute Erfahrungen mit Pflück- und Schnittsalaten auf dem Balkon gemacht. Sie lassen sich im Vergleich zu Kopfsalaten relativ schnell beernten. Die Erntezeit erstreckt sich über Monate. Deshalb habe ich selber auch noch gar nicht versucht Kopfsalate auf dem Balkon zu pflanzen. Bei den Salatvarianten, die dann noch übrig bleiben, habe ich aber noch nie etwas vermisst.


Zum Weiterlesen:

Salat auf dem Balkon ernten
Salat (2) - Welche Sorten eignen sich für den Balkon? 
Salat (3) - Selbstversorgung mit Salat auf dem Balkon? 

Montag, 3. März 2014

Salat auf dem Balkon ernten



Salat funktioniert! Das weiß ich aus meinem letzten Balkonjahr. Salat funktioniert sogar richtig gut! Er ist das perfekte Gemüse für Ungeduldige, denn er keimt schnell und wächst dementsprechend flink. Er ist vielfältig und er ist grün und wenn man keine Schneckenfamilie auf seinem Balkon hält, gibt es wenige unliebsame Mitesser, die einem das eigene Essen streitig machen. Einige Sorten kann man nach dem CCA-Prinzip (Cut and Come Again) der Engländerin Joy Larkcom ernten. Das bedeutet, dass man die Pflanze beerntet und sie nachwachsen lässt, sie danach beerntet und sie nachwächsen lässt und sie danach wieder beerntet und...so weiter! Nicht alle Salatsorten gehören zur Spezies "Einweggemüse"und genau das macht Salat attraktiv für den Kübelbauern.
Salat gehört zu den Nutzpflanzen, die sich auf dem Balkon wirklich rentieren könnten. Und - seien wir ehrlich - Salat ist eines der Balkonernteerzeugnisse, die frisch geerntet WIRKLICH besser schmecken als alles, was man sonst im Supermarkt bekommt. Es sind frische Vitamine C und B darin enthalten, die nicht durch eine endlose, langwierige Kühlkette malträtiert wurden und sich am traurigen Ende in der eingeschweißten Plastiksupermarktvariante verflüchtigt haben. Als ich letztes Jahr Salat von meinem Balkon probierte, dachte ich: "Salat schmeckt ja!". Für den Markt und den Verkauf werden nur bestimmte, sehr resistente, unverderbliche Sorten angebaut. Viele Sorten bekommt man deshalb erst gar nicht.

HIER kommt der Balkon ins Spiel!

Salat vom Balkon ist nicht nur quantitatives Zellulosefundament für anderes, nettes Salatgemüse, das man möglichst in viel Soße ertränkt. Nein, Salat vom Balkon trägt auch geschmacklich zum Genuss des Essens bei.
Wer jetzt glaubt, Salat wäre ein einfaches Thema ("Der ist ja nur grün und blättrig"), der hat auf der einen Seite recht, denn man sät ihn und erntet ihn - unkompliziert! Auf der anderen Seite gibt es aber wirklich viele Sorten und einiges darüber zu wissen. Dies ist auch der Grund dafür, dass ich mich bisher sehr erfolgreich um das Thema herumgeschlichen habe, da es doch komplexer ist, als man zunächst glaubt...Neben dem Anbau von Kräutern und einigen Gemüsesorten ist es aber, wie ich finde, eines der wichtigsten Themen für den Nutzbalkon.
Deshalb habe ich beschlossen dem Thema einfach mehrere Artikel zu widmen und das Salatthema in der Frühlingsaufbruchsstimmung endlich einmal anzugehen:

  1. Steckbrief Salat
  2. Welche Sorten gibt es und welche eignen sich davon für den Balkon?
  3. Wie schaffe ich es, Salat das ganze Jahr über ernten zu können? Ist das überhaupt möglich?
  4. Was mache ich gegen Blattläuse auf dem Salat?
  5. Wie sieht eigentlich der perfekte Salat nachher auf dem Teller aus? Aus welchen Teilen besteht er?